Osteopathie

„Bewegung ist Leben“ (A.T. Still)“

Osteopathie

Der Körper funktioniert dank der Möglichkeit, Bewegungen auszuführen. Aus Sicht der Osteopathie entstehen Krankheiten und Schmerzen dort wo die Bewegung eingeschränkt ist.

In unserem gesamten  Körper finden ständig feine, rhythmische, auch unbewusste Bewegungen und ein harmonischer Austausch statt: die  rhythmischen Bewegungen von  Herz, Lunge, das Pulsieren des Blutes, die Strömung der Körperflüssigkeiten (Lymphe, Gehirnflüssigkeit), die Kontraktionen des Verdauungssystems, aber auch  die Mobilität von Muskeln, Sehnen, Faszien, Gelenke und Bindegewebe.

Damit Muskeln, Gelenke und Organe ihre Funktion erfüllen können, müssen Sie über die Blut- und Lymphgefäße mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie über Nervenbahnen mit neurologischen Informationen versorgt werden. Abfallprodukte des Stoffwechsels müssen aus dem Gewebe über diese Gefäße auch abtransportiert werden. Kommt es in einem Bereich des Körpers zu Bewegungsverlust versucht der Körper diesen Verlust von Bewegung und Funktion mit Hilfe der Selbstheilungskräfte  auszugleichen. Schafft es der Organismus nicht mehr sich selbst zu regulieren, kommt es zu Symptomen, Schmerzen oder Krankheit.

Bewegungsverlust kann auf vielfältige Weise, z.B. durch Verspannungen, Verstauchungen, Entzündungen, Operationen (Narben) aber auch ungünstige Lebensweise oder Ernährung entstehen.

Der Osteopath versucht mit seinen Händen die Bewegungseinschränkungen zu erspüren und durch die Behandlung die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren. Er betrachtet den Körper als funktionelle und anatomische Einheit und behandelt mit den Händen.

Geschichtliches:

Andrew Taylor Still (1828  – 1917) war amerikanischer Arzt und begründete vor über 120 Jahren die Osteopathie. Nachdem er hilflos zusehen musste, wie vier seiner Kinder trotz des Rates von Ärzten und Predigern starben, stellte der die klassische Medizin, in der nur die Symptome behandelt werden, in Frage und machte sich auf die Suche nach einem neuen Verständnis von Gesundheit, Krankheit, vom menschlichen Körper und der Medizin.  Er ging mit seinen Händen auf die Suche nach weniger beweglichem Gewebe, probierte, diese zu genesen und konnte auf diese Weise Fehlfunktionen heilen oder verhindern. 1874 gab er dieser Behandlung den Namen “Osteopathie”.

Seine grundlegenden Einsichten bilden bis heute das Fundament der osteopathischen Philosophie:

  • Der Körper funktioniert als Einheit
  • Struktur und Funktion des Gewebes stehen in gegenseitiger  Wechselwirkung
  • Der Körper verfügt über Selbstheilungskräfte
  • Das Gesetz der Arterie

„Nicht den Kranken zu heilen ist die Pflicht des Maschinisten, sondern einen Teil des ganzen Systems so anzupassen, dass die Lebensflüsse fließen und die ausgetrockneten Felder bewässern können.“  (A.T. Still)